Digital Detox

Smart-Frei die Natur genießen

Hier ein Beispiel eines Kurses, der über Neon, Prävention- und Suchthilfe Rosenheim, veranstaltet wurde. Leider gibt es  das Projekt Connect nicht mehr. Aber dieses Video von 2018 und hat mich damals inspiriert, und verschiedene Inhalte sind in unseren Veranstaltungen enthalten.

 

Wir können Kurse für Schulen, Kinderhorte, Landschulheime, oder auch privat anbieten.

Sprechen Sie mich an


Experte zum Handykonsum "Wir müssen uns grundlegend umprogrammieren"

 

Der Bonner Informatikprofessor Alexander Markowitz hat das Nutzungsverhalten von 60.000 Personen ermittelt. Und prophezeiht einen digitalen Burnout, wenn wir nichts ändern.

Interview von Anneke Auasdorf, 7.1. 2020, aus der Neuen Westfälischen

Digital Detox, digitales Entgiften ist einer der meist gefassten Vorsätze der Deutschen für das neue Jahr (vor Corona!)

Das bedeutet für viele: weniger Zeit im Netz, Smartphone aus Schlafzimmer und vom Esstisch verbannen.
Doch so banal und einfach ist es nicht, wenn wir wirklich etwas an unserem Nutzungsverhalten ändern wollen. Denn unsere Abhängigkeit hat ein Ausmaß angenommen, dessen Folgen für unsere Gesundheit und Volkswirtschaft noch gar nicht abzusehen sind, sagt Alexander Markowitz, Juniorprofessor für Informatik an der Uni Bonn. Er weiß, wovon er spricht: mit einer speziellen App hat er das Nutzungsverhalten von 60.000 Personen ermittelt.

Hr. Markowetz, was ist das Problem mit uns und den Smartphones?

Die ständigen Unterbrechungen, die sie bedeuten. Wir haben herausgefunden, dass jeder Deutsche im Schnitt 53x pro Tag aufs Handy sieht - das bedeutet alle 18 Minuten. Jedes Mal unterbrechen wir dafür die Tätigkeiten, die wir gerade ausüben. Dadurch widmen wir uns einer Sache nie mehr vollauf, so dass auf der einen Seite überhaupt keinen Flow-Erfahrung mehr entstehen kann. Auf der anderen Seite fehlen uns wirkliche Pausen.

Wie meinen Sie das?

Früher gab es zwangsweise in unserem Alltag immer wieder Momente der absoluten Passivität, der Muße: Sie waren zu früh bei einem Termin und mussten warten. Der Bus kam nicht und Sie standen noch einen Moment an der Haltestelle. Man schaute ins Leere, die Gedanken begannen zu wandern - ganz einfach, weil es keine Möglichkeit ab, etwas zu tun.  Das ist heute, dank Smartphone und W-Lan, nicht mehr möglich. Und das fehlt uns, um zu regenerieren.

Sie gehen aber noch weiter, prophezeien digitalen Burnout und Einbußen in der Volkswirtschaft

Ja, weil unsere Gesundheit und unsere Produktivität immens unter unserem Nutzungverhalten leiden. Unternehmen haben keinerlei Strategie, wie sie ihre Mitarbeiter entlasten können.

 

 

Warum sind wir überhaupt so verrückt nach unseren Smartphones?

Smartphone-Apps funktionieren wie Glücksspielautomaten. Sie veranlassen das Belohnungssystem Dopamin auszuschütten. Wir holen uns Klick für Klick den kleinen Kick. Dafür sind wir von Natur aus anfällig, so funktionieren unsere Triebe, und das nutzen die Entwickler dieser Apps aus, in dem sie uns manipulieren, immer mehr zu wollen.

Z.B. bei WhatApp: drei blinkende Punkte zeigen, dass der andere gerade antwortet, da warten wir doch lieber noch ab, statt die App zu schließen. Und so geht das immer weiter. Der Content ist unendlich.

 

Die Lösung muss also in Ihren Augen sein, dass wir dem selbst ein Ende setzen?

Absolut! Das, was in den 70er, 80er, Jahren im Bereich Ernährung und Diäten passierte, muss jetzt für die Digitalisierung kommen. Da gibt es bislang viel zu wenig Ideen, zumal es auch hier so ist: ein Programm passt nicht für jeden. Und der Grad unserer Abhängigkeit ist so hoch, dass es nicht reicht, uns mal hier und da das Handy zu verkneifen. wir müssen uns grundlegend umpolen, umprogrammieren.

 

Wie schaffen wir das?

Das funktioniert vor allem nicht rational  und über Disziplin, sondern schlicht über Unerreichbarkeit. Damit ist aber nicht gemeint, dass wir nicht erreichbar sind. Das Handy darf nicht so leicht erreichbar sein. Wir brauchen keine handyfreien Zonen in unserer Wohnung, sondern einen Handyzone. ein Raum, indem es erlaubt ist das Handy zu nutzen und der möglichst ungemütlich ist.  Wer vom Sofa aufstehen muss, um zum Handy im Flur zu gehen, wo er auch noch stehen muss beim Klicken - der überlegt sich das Ganze zwei mal....

 

Im Prinzip plädieren sie aber auch für eine Aufwertung der Langeweile.

Absolut. Wir brauchen sie wieder in unserem Alltag, um abzuschalten. Dazu müssen wir sie aber erst mal anerkennen, uns einen wohlwollende Passivität erlauben, Muße wieder ganz neu bewerten. 
Die letzten 30 Jahre waren einem Kreuzzug gegen die Langeweile gewidmet. Jetzt haben wir sie nicht mehr und es wird sich noch zeigen, dass das fatale Folge habe wird.

 

Und hier ist die Antwort!

Wir veranstalten Digital Detox-Camps und -Workshops

für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

An schönen Orten in der Natur, die möglichst wenig digitalen Empfang zulassen, bieten wir Offline- Auszeiten an, in der wir

1.) das Suchtpotential erforschen

2.) Möglichkeiten entdecken, wie man das Smartphone in akzeptable Grenzen weisen kann

3.) abschalten, das Handy rituell verabschieden für 1 Tag bis Wochen und dann

4.) ins reale Erleben und in echte Begegnungen eintauchen.

 

Abenteuer erleben für Kinder und Jugendliche im Wildnis-Camp

 

Familien-Camps mit Wildniserleben

 

Veranstaltungen für Erwachsene und Firmen

 

Mit Wildnispädagogen, Psychotherapeuten und Heilpraktikern gestalten wir passende Programme